Wie du garantiert besser coachen wirst
Teil 3: Das SEIN Modell - Wie du emotionale Trigger auflösen kannst
Grundloses Gereizt-Sein.
Leichte Irritierbarkeit.
Übertriebene Reaktionen.
All das sind Anzeichen dafür, dass der Zustand des autonomen Nervensystems einer Person sich in einer hohen Sympathikus-Aktivität befindet, die mit einer generellen Alarmbereitschaft und dem daraus resultierenden Kampf- oder Fluchtverhalten einhergeht.
In diesem Zustand aktiviert das Nervensystem also den angeborenen Überlebensmodus und übernimmt damit auch vollkommen automatisch die komplette Verhaltenssteuerung einer Person.
Mit dem Ziel durch den Kampf oder die Flucht das Überleben zu sichern.
Dabei werden auch jegliche Vernunft und der Verstand ausgeschaltet - um eben wirklich im Bruchteil von Sekunden auf Gefahren reagieren zu können.
Diese instinktive Verhaltenssteuerung durch das autonome Nervensystem ist fantastisch, wenn wir uns wirklich in Gefahr befinden.
Durch die heutigen Lebensumstände mit zu viel chronischem Stress, unterdrückten Emotionen und unverarbeiteter Bindungs- und Entwicklungstraumata ist es jedoch vielfach so, dass das Nervensystem einer Person den Überlebensmodus gar nicht mehr deaktiviert.
Die Folge:
Diese Person steckt quasi dauerhaft im Kampf- oder Fluchtmodus fest.
Deshalb wittert eine Person in diesem Nervensystemzustand beispielsweise in einer harmlosen Aussage einen persönlichen Angriff (also eine Gefahr).
Davon kann sie so sehr getriggert werden, dass das Ner ensystem die Verhaltenssteuerung übernimmt und die Person dazu bringt, entweder zur Gegenwehr (Kampf) anzusetzen oder sich vielleicht auch vollständig zurückzuziehen (Flucht).
Die Frage ist also:
Wie ist es möglich den dauerhaften Überlebensmodus wieder zu deaktivieren?
Und wie schaffen wir es, wieder innere Sicherheit zu finden?
In Teil 1 unserer Serie “Besser coachen” haben wir bereits erklärt, warum klassische Coaching-Ansätze so oft scheitern. Und in Teil 2 ging es darum, warum der Weg zu echter Transformation über das autonome Nervensystem und vor allem darüber führt, in unseren Körper hineinspüren und alles zuzulassen, was hochkommen will.
In diesem 3. Teil der Blog-Serie zeigen wir auf, wie du mit den 4 Schritten des SEIN-Modells das Nervensystem deiner Kunden (oder dein eigenes) wieder in Balance bringen kannst, um zurück in die Sicherheitszone zu kommen und somit Trigger auflösen zu können.
Sobald das Nervensystem sich in der Sicherheitszone befindet, wird das, was dich heute noch triggert, einfach nichts mehr in dir auslösen - und damit auch den Überlebensmodus nicht mehr aktivieren.
So kannst du frei von der instinktiven Kampf- oder Fluchtreaktion aktiv gestalten, wie du den jeweiligen Situationen begegnen möchtest, ohne im getriggerten Zustand blindwütig zu reagieren.
Mehr über das Nervensystem und die unterschiedlichen Zustände erfährst du übrigens auch in unserem 3-teiligen Video-Training "Die Neurobiologie echter Transformation", für das du dich hier für 0 Euro anmelden kannst.
Vom unintegrierten Selbst zum integrierten Selbst
Bevor wir das SEIN-Modell mit seinen 4 Schritten vorstellen, wollen wir jedoch noch kurz die Konzepte des integrierten vs. des unintegrierten Selbst vorstellen.
Ziel ist es - sowohl für deine eigene Entwicklung, als auch für die Arbeit mit deinen Coachees - zum integrierten Selbst zu werden.
Eine Person, die zu ihrem integrierten Selbst gefunden hat, wird viel weniger getriggert und kann Dinge einfach mal stehen lassen und alles so annehmen wie es ist.
Auch Aspekte und Facetten der eigenen Persönlichkeit, die sie vielleicht bisher eher abgelehnt hat. Dadurch ist sie grundsätzlich mit sich selbst im Reinen.
Die Merkmale des unintegrierten Selbst
Das Wort “integrieren” kommt vom lateinischen Wort “integrare”, was so viel bedeutet wie wiederherstellen, bzw. wörtlich “in Berührung bringen”.
Daraus lässt sich auch “integer” ableiten, was mit “unversehrt” oder “unbescholten” bzw. “vollkommen” übersetzt wird.
Die Dis-Integration ist daher ein Zeichen dafür, dass irgendetwas in der Person nicht mehr unversehrt oder ganz ist und nicht mehr als vollkommen wahrgenommen wird.
Der Zustand dieser “Dis-Integration” geht deshalb auch häufig mit verschiedenen Anzeichen einher und ist letztlich die Folge davon, dass das Nervensystem aus der Balance geraten ist.
Dis-Integration (oder auch Nervensystem-Dysregulation) kann unter anderem daran erkannt werden, dass eine Person...
oftmals regelrecht von ihren Emotionen übermannt zu werden scheint und diese Emotionen offensichtlich die vollkommene Kontrolle über eine Person übernehmen und diese blindlings steuern (selten zu ihrem Vorteil),
eigene Anteile und Verhaltensweisen an sich ablehnt und versucht, diese zu unterdrücken - was viel Energie kostet und eine Person unfrei werden lässt (z.B. ungeliebte Eigenschaften wie Egoismus oder diese unkontrollierbare Emotionalität, wenn sich die Person getriggert fühlt),
wenig Energie hat und kaum emotionale Regungen zeigt, bis hin zur Apathie,
wenig präsent im Hier und Jetzt ist und stattdessen ständig der Vergangenheit nachhängt oder über die Zukunft sinniert; auch Multi-Tasking und der Versuch, tausend Dinge auf einmal zu erledigen, sind Anzeichen für Dis-Integration,
sehr verkopft ist und wenig Zugang zu den eigenen Gefühlen und körperlichen Empfindungen hat,
in vielen Dingen des Alltags eine Gefahr oder einen Angriff erlebt, z.B. wenn jemand alles persönlich nimmt und auf sich bezieht,
sich selbst sabotiert und sich selbst immer wieder im Weg steht und generell der Welt und den Chancen gegenüber pessimistisch gestimmt ist,
jede Form von selbstschädigendem Verhalten zeigt,
das Gefühl hat, als würde etwas in ihrem Leben fehlen und als müsste es da doch noch mehr geben, was sie erfüllt und ihr einen Sinn verleiht
3-teiliges Video-Training
Die Neurobiologie
echter Transformation
Warum das Nervensystem der Schlüssel für nachhaltige Veränderung ist und wie du mit 4 simplen Schritten damit arbeiten kannst
Die Merkmale des integrierten Selbst
Das integrierte Selbst hingegen ist “wiederhergestellt” und hat eine tiefe Verbindung zu sich selbst, die auch mit einer gesunden Regulation des autonomen Nervensystems einhergeht.
Eine Person, die zu ihrem integrierten Selbst gefunden hat,…
- fühlt sich sicher und mit sich selbst verbunden
- erkennt ihre Vollkommenheit mit all ihren Facetten (gute und weniger schöne) und Selbstliebe kann entstehen
- ein hohes Energielevel, weil keine Energie mehr darauf verschwendet wird, etwas zu unterdrücken oder zu verstecken
- eine sehr gute Verbindung zu ihrem Körper, was zu mehr Intuition und besserer Entscheidungsfindung führt
- ist wieder in der Lage, kreativ zu sein und Visionen und Träume mit Motivation zu verwirklichen
- wird nicht von Emotionen und Ängsten gesteuert und ist somit viel freier
- kann in Beziehungen viel liebevoller, mitfühlender und empathischer sein
Schon allein beim Durchlesen der Merkmale des unintegrierten und integrierten Selbst wird dir wahrscheinlich klar, dass es (für dich selbst oder deine Coachees) im Zustand des integrierten Selbst zum einen viel weniger gibt, was dich triggert…
Und zum anderen, dass du von doch noch vorhandenen Triggern nicht mehr überrollt wirst, sondern ihnen bewusst und präsent begegnen kannst.
Aber wie kommen wir jetzt in den Zustand des integrierten Selbst? Oder anders gefragt: wie finden wir wieder in den Zustand eines gut regulierten Nervensystems?
Dafür hat Britta Kimpel, die Gründerin von NeuroEmbodied Soul Centering® (NESC), das SEIN-Modell entworfen.
Es kann dir dabei helfen, deine Coaching-Kunden in vier Schritten nachhaltig zum integrierten Selbst zu führen und sie dabei zu unterstützen, ihr Nervensystem dauerhaft aus dem Überlebensmodus herauszuholen und wieder in die Zone der Sicherheit zu bringen.
Das ist übrigens auch der einzige Zustand, in dem eine echte Transformation und tiefgreifende, nachhaltige Veränderung möglich ist.
Nichts verändert sich, bis DU dich veränderst und plötzlich verändert sich alles.
Das SEIN Modell
4 Schritte, die dir (und deinen Coaching-Kundinnen) dabei helfen, Trigger aufzulösen
SEIN ist ein Akronym und steht für vier Schritte, die es braucht, um in einer getriggerten Situation dem Nervensystem Raum zu geben und es bewusst wieder zu deaktivieren.
Es ist nämlich so, dass dein Nervensystem zwar automatisch in den Überlebensmodus umschaltet, wenn Gefahr droht. Aber leider deaktiviert es diesen Modus nicht automatisch wieder.
Sondern wir müssen bewusst und präsent sein, um den Kampf- oder Fluchtmodus abzustellen und wieder in die Sicherheitszone zu kommen.
SEIN steht für Spüren, Erlauben, Integrieren und Nähren.
Spüren
Der erste Schritt, um das Nervensystem wieder in Balance zu bringen und Trigger auflösen zu können, ist das Spüren.
Sobald eine Person den Wunsch verspürt, etwas zu verändern - sei es wegen einer Krise oder einfach aus der Erkenntnis heraus, dass die Dinge anders noch besser sein könnten - ist es der erste Schritt, einfach nur zu spüren und wahrzunehmen, was ist.
Hierbei liegt der Fokus vor allem auf der Wahrnehmung der eigenen Innenwelt und sämtlicher körperlicher Empfindungen.
Es geht darum, zu spüren, welche Reaktion im Körper und im Nervensystem in Bezug auf ein gewisses Thema stattfindet und dieser körperlichen Gefühlswelle einfach nur den Raum zu geben, den es braucht, um von selbst wieder abzuebben.
Unter Umständen kann es sein, dass sich eine Person erst langsam an die Gefühle herantasten muss, sodass diese sie nicht überwältigen. Daher ist es hier wichtig, nichts zu erzwingen oder mit Ungeduld an die Sache heranzugehen.
Mit mehr und mehr Übung und einer guten Wahrnehmung kann diese Phase in zwei bis drei Minuten durchlaufen werden, zu Beginn dauert es jedoch meistens wesentlich länger.
Viele Menschen versuchen auch, dieser Phase zu entkommen, indem sie in das altbekannte Muster des Interpretierens zurückfallen oder von ihren Empfindungen ablenken wollen.
Oder aber, sie versuchen, diese körperlichen Gefühle zu verändern, sie schön zu reden oder sie zu verdrängen.
Erlauben
Genau hier setzt dann die zweite Phase des SEIN-Modells an - das Erlauben
In dieser zweiten Phase des SEIN-Modells geht es um das bedingungslose Annehmen dessen, was im Körper und als Emotionen spürbar ist.
Ziel ist es, die Fähigkeit auszudehnen, alle Gefühle und vor allem auch alle unangenehmen körperlichen Empfindungen spüren zu können.
Die NESC Gründerin Britta beschreibt das gerne mit der Metapher einer Tasse Kaffee.
Wenn du eine 200 ml Tasse nimmst und sie bis zur Hälfte mit Kaffee füllst, dann gibt es noch genug Raum, so dass die Tasse auch mal angerempelt werden kann, ohne dass sie gleich überschwappt.
Je voller aber die Tasse, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kaffee aus der Tasse schwappt, wenn jemand an die Tasse kommt.
Und umso mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit benötigt es, den Kaffee nicht zu verschütten.
Wenn eine Tasse mit 200 ml Fassungsvermögen mit 200 ml Kaffee gefüllt ist, ist es fast unmöglich, dass nichts daneben geht.
Genau so ist es auch mit den Gefühlen und unterdrückten Emotionen.
Dein Körper ist wie die Tasse und hat ein gewisses Fassungsvermögen für unangenehme Gefühle und Emotionen.
Je mehr dein Körper mit diesen Gefühlen und Emotionen angefüllt ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass genau diese Emotionen zum Ausdruck kommen, wenn das Leben dich mal zum Stolpern bringt - also im Falle von Krisen und Herausforderungen.
Ebenso ist es umso anstrengender und benötigt umso mehr Energie, wenn du genau diese Emotionen weiterhin versuchst zu unterdrücken.
Phase 1, das Spüren, beschäftigt sich damit, metaphorisch den Kaffee wahrzunehmen.
Zu spüren, dass da Kaffee in der Tasse ist und kein Tee. bzw. auf dich übertragen, zu spüren, dass da Anspannung im Körper ist.
In der Phase 2, dem Erlauben, geht es nun darum, ok damit zu sein, dass da diese Anspannung ist (der du vielleicht das Label “Wut” oder “Trauer” oder “Angst” usw. gibst).
Diese unterdrückten Emotionen nicht annehmen zu wollen verändert nichts daran, dass sie da sind - im Gegenteil, durch den Widerstand machen wir es nur schlimmer und erhöhen den inneren Druck, der irgendwann sprichwörtlich gesehen “das Fass zum Überlaufen bringt”.
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser zweiten Phase ist, dass sich die Fähigkeit mit dem zu sein was ist, genau durch die Akzeptanz all dessen, was in uns spürbar ist, zusätzlich noch ausdehnt.
Um zurück zu kommen zu der Tassenmetapher:
Das ist in etwa so, als würde sich das Fassungsvermögen bei gleichbleibendem Inhalt vergrößern. 200 ml Kaffee in einer Tasse mit 200 ml Fassungsvermögen waren kritisch und es war fast unmöglich, den Kaffee nicht zu vergießen.
In einer Tasse mit einem Fassungsvermögen von 300 ml, macht jedoch die immer noch gleiche Menge von 200 ml Kaffee keinen Druck und es besteht kaum die Gefahr, ihn zu verschütten.
Übertragen auf uns Menschen bedeutet das, dass wir die gleiche Menge an Emotionen problemlos in uns halten können und ihnen Raum geben können, je größer unser “Gefäß”, bzw. je besser unsere Fähigkeit des Annehmens ist.
Diese verbesserte Fähigkeit unangenehme Empfindungen aushalten zu können, ist eine wichtige Eigenschaft von Resilienz, bzw. Belastbarkeit. Außerdem ist es so, dass mit zunehmender Toleranz aller Gefühle das autonome Nervensystem mehr und mehr in den parasympathischen Modus umschaltet, da durch das Annehmen der Empfindungen keine Gefahr mehr von ihnen ausgeht.
Dadurch, dass die Sympathikus-Aktivität mit dem Erlauben abnimmt und die parasympathische Aktivierung zunimmt, ist es dann in der Folge möglich, Trigger aufzulösen und dem Leben wieder offen und positiv zu begegnen - und das selbst dann, wenn immer noch intensive Empfindungen vorhanden und spürbar sind!
Du wirst weiterhin intensive Emotionen haben, sie verschwinden nicht einfach. Aber dein Nervensystem nimmt sie nicht mehr als Gefahr wahr.
Integrieren
Der nächste Schritt im SEIN-Modell ist das Integrieren.
Diese Phase unterscheidet sich von vielen Modellen und Empfehlungen insofern, als dass es eben nicht darum geht, etwas aufzulösen oder zu beseitigen.
Im Gegenteil, der Fokus liegt darauf, Vollkommenheit zu finden, indem alles zu einem Ganzen vereint wird. Der Schlüssel hierfür liegt darin, eine neue Perspektive einzunehmen und das, was bisher vielleicht abgelehnt wurde, mit neuen Augen zu betrachten.
Von den körperlichen Strukturen ist es in dieser Phase tatsächlich so, dass “neue Augen” auf einen Sachverhalt blicken.
Dadurch, dass in Phase 1 und 2 das Spüren und das Erlauben den Parasympathikus aktiviert hat, verändert sich auch die Aktivität im Gehirn und ermöglicht es tatsächlich, andere neuronale Verbindungen zu nutzen, um etwas zu beleuchten.
Was also vorher bedrohlich gewirkt hat oder als absolute Katastrophe empfunden wurde, wird jetzt vollkommen anders wahrgenommen!
Und das nicht, weil Glaubenssätze verändert wurden oder weil sich der rationale Verstand irgendwelche Erklärungen und Zusammenhänge gesucht hat!
Diese andere Wahrnehmung entsteht allein dadurch, dass im Nervensystem ein anderer (Bewusst)Seinszustand vorherrscht und diesen neuen Blick mit Leichtigkeit ermöglicht.
In dieser Phase ist es außerdem nicht ungewöhnlich, dass sich spontan eine Dankbarkeit für die Krise oder das Problem einstellt, weil erkannt wird, wie diese uns vorangebracht haben.
Das Wichtigste jedoch ist es, dass durch dieses bewusste Integrieren Freiheit entsteht.
Eine Person kann mit diesem Thema nicht länger getriggert werden, sie verschwendet nicht mehr unnötig Energie, um gewisse Dinge zu unterdrücken und sie kann nun selbstbestimmt und frei agieren.
Das ist der Zustand des integrierten Selbsts.
Nähren
In der abschließenden Phase geht es dann einfach darum, diesen neu gewonnenen Zustand des integrierten Selbsts zu nähren und diesen Seinszustand im Nervensystem bewusst aufrecht zu halten.
Der Seinszustand des integrierten Selbst ist geprägt davon, dass sich eine Person sicher und mit sich, mit anderen und mit dem Universum verbunden fühlt.
Das Energielevel ist hoch und es entstehen ein klarer Fokus und Kreativität.
Beziehungen können liebevoller und mitfühlender gestaltet werden und die Intuition bekommt mehr und mehr Raum.
In der vierten Phase des SEIN-Modells geht es deshalb darum, diesen Zustand zu nähren und mit einer entsprechenden Praxis aufrecht zu halten.
Dabei spielt einerseits eine tägliche Praxis mit dem Fokus darauf, im integrierten Seinszustand verankert zu bleiben, eine Rolle. Andererseits ist es aber auch wichtig, den gesamten SEIN-Prozess jedes mal zu durchlaufen, wenn eine neue Trigger-Situation aufkommt oder sich eine Krise zeigt.
Die tägliche Praxis zielt also darauf ab, alten unterdrückten Anteilen langsam Raum zu geben. Metaphorisch gesehen heisst das, den Druck in der Tasse zu verringern, indem die Tasse nach und nach geleert wird (und zwar nicht von den Emotionen, diese sollen ja integriert werden, sondern von der Energie, die für das Unterdrücken verantwortlich ist!).
Die Trigger-Praxis hingegen hat das Ziel, dafür zu sorgen, dass gar nicht erst neue Inhalte in die Tasse gelangen, sondern dass jegliche Druck-Energie sofort bereinigt wird, noch bevor sich wieder etwas ansammeln oder anstauen kann.
Wie kannst du das SEIN Modell jetzt für dich und deine Coachees anwenden?
In unserer NESC Ausbildung gehen wir in der Tiefe auf Tools ein, die dir dabei helfen, deine Coachees in jeder Phase des SEIN-Modells zu unterstützen und dabei helfen, Trigger einfacher auflösen zu können.
Aber mit dem SEIN-Modell, und vor allem dem Spüren und Erlauben, kannst du selbst schon mit dir und deinem Nervensystem arbeiten und Schritt für Schritt mehr Regulation und Sicherheit ins System bringen.
Es geht darum, aus dem Zustand andauernder Alarmbereitschaft auszubrechen, um resilienter zu werden und flexibler und gelassener auf die Herausforderungen im Leben bzw. im Alltag eingehen zu können.
Es bedeutet nicht, dass nie mehr Stresssituationen oder Trigger auftauchen werden, aber allein schon durch das Spüren und Erlauben, lernst du den triggernden Situationen anders zu begegnen.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren.
Wenn du jetzt noch tiefer in das Thema Nervensystem und Coaching einsteigen und mehr über die Tools und Techniken lernen willst, die du bei deinen Coaching-Kunden anwenden kannst, informiere dich hier über unsere NeuroEmbodied Soul Centering® Coaching-Ausbildung.
Podcast-Empfehlungen zum Blogartikel
- Podcast-Episode 84: Bei sich bleiben, wenn du dich für Andere verantwortlich fühlst
- Podcast-Episode 108: Wie du mit NeuroEmbodied Soul Centering® emotionale Blockaden lösen kannst
- Podcast-Episode 113: Mit dem SEIN-Modell des integrierten Selbst die Resilienz fördern
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- Podcast-Episode 160: 13 Anzeichen dafür, dass du dein Nervensystem beruhigen solltest
- Podcast-Episode 165: Warum du deine Gefühle fühlen solltest (und warum das so schwer ist)
- Podcast-Episode 172: Das Toleranzfenster... und wie Praxistools das Nervensystem schwächen
- Podcast-Episode 182: Warum Loslassen nicht der Weg zur Heilung ist
3-teiliges Video-Training
Die Neurobiologie
echter Transformation
Warum das Nervensystem der Schlüssel für nachhaltige Veränderung ist und wie du mit 4 simplen Schritten damit arbeiten kannst